PM: Siekhöhe 2019 endlich schließen

Jusos Göttingen

Gestern wurde im Sozialausschuss der Stadt Göttingen die vorzeitige Verlängerung des Betriebs der Geflüchtetenunterkunft Siekhöhe bis Sommer 2019 beschlossen. Die Jusos Göttingen und die Grüne Jugend Göttingen ermahnen die Stadt, sich diesmal an den getroffenen Beschluss zu halten und die Unterkunft keinesfalls über Juli 2019 hinaus zu betreiben.

Trotz der guten Sozialarbeit vor Ort entspricht eine fensterlose Lagerhalle nicht unserer Vorstellung von menschenwürdigen Lebensbedingungen und Willkommenskultur. Offensichtlich hat der Rat durch die Öffentlichkeitsarbeit der »Initiativen zur Unterstützung von Geflüchteten in Göttingen» und der Initiative »Our House Nansen 1« den starken Gegenwind zu spüren bekommen, den es in Göttingen gegen solche Formen der Unterbringung gibt“, so ein Mitglied der Grünen Jugend.

Der Rat hat im letzten Jahr bereits einmal für die Schließung der Siekhöhe gestimmt. Die nicht vorgesehene Verlängerung und die ausgebliebene Suche nach Alternativen zeigen, dass der Rat und die Verwaltung Bürger*inneninteressen erst ernst nehmen, wenn sie von zivilgesellschaftlichen Bündnissen daran erinnert werden. Die Fraktionär*innen sollten ein für alle Mal daran erinnert sein, dass sie weltoffene und solidarische Bürger*innen vertreten, die sich gegen Abschottungs- und Isolationsfantasien wehren. Dazu gehört auch, dass sich die Betreuungssituation bei der Suche nach Alternativen nicht verschlechtert und die Lebensbedingungen für Geflüchtete angemessen sind. Bei dem vielen hin und her des Rats bleiben wir skeptisch und werden uns weiter für Geflüchtete und Wohnraum einsetzen“, so ein Mitglied der Jusos.

Durch die seit Längerem immer wieder stattfindenden Demonstrationen, teilweise unter Beteiligung von Bewohner*innen der Siekhöhe, die auf ihre Lage aufmerksam machen, wird deutlich, dass es große Solidarität und den eindeutigen Wunsch nach einer Verbesserung der Lage gibt. Zusätzlich fordern wir größere Anstrengungen zur Reduzierung der Verweildauer der Bewohner*innen, die momentan bei durchschnittlich ca. 4 Monaten liegt.

Zudem sollte sichergestellt werden, dass sich die Betreuungssituation für die Geflüchteten nicht verschlechtert und sie weiterhin die nötige Unterstützung bei der Integration erhalten.

Die Verbesserung der Situation von Geflüchteten ist für uns als Jugendorganisationen eine Herzensangelegenheit. Wir setzen uns für bezahlbaren und lebenswerten Wohnraum für alle ein und fordern die Stadt zum Handeln auf. Eine gelungene Integration sollte das Ziel sein und eine angemessene, menschenwürdige und zentralere Unterkunft ist dafür unerlässlich.


Nachtrag (18.5.): Unsere Pressemitteilung ist vom Göttinger Tagblatt aufgegriffen worden.

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